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Elektronische Patientenakte: Patientensicherheit als Maßstab für Erfolg

Pressemeldung

Berlin, 29. April 2025  Am 29. April 2025 startet der bundesweite Roll-out der elektronischen Patientenakte (ePA). Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) begrüßt diesen Schritt, mahnt jedoch, dass sich der Erfolg der ePA an ihrem Beitrag für die Sicherheit von Patientinnen und Patienten misst.

„Die elektronische Patientenakte ist ein lebenswichtiges Instrument der Patientensicherheit, kein reines Digitalisierungsprojekt“, sagt Joachim Maurice Mielert, Generalsekretär beim APS. Ihr Nutzen zeigt sich besonders im Bereich der Arzneimitteltherapiesicherheit: Jährlich werden rund 250.000 Menschen aufgrund unerwünschter Arzneimittelwechselwirkungen in Kliniken eingewiesen. Diese Zahl kann erheblich gesenkt werden, wenn die ePA vollständige und aktuelle Informationen zu verordneten Medikamenten, Diagnosen, Allergien und Unverträglichkeiten enthält. Gleichzeitig lassen sich mit dem konsequenten Einsatz der ePA nicht nur unnötiges Leid von Patienten vermieden, sondern auch ökonomische und bürokratische Ressourcen im Gesundheitswesen einsparen – beispielsweise indem Behandlungskosten infolge von Medikationsfehlern verringert werden.

„In ihrer jetzigen Form bleibt die ePA nach wie vor weit hinter ihren Möglichkeiten zurück“, kritisiert Mielert. Um einen echten Nutzen im Sinne der Patientinnen und Patienten entfalten zu können, muss die ePA standortunabhängig und interdisziplinär funktionieren und sich an den Standards des Europäischen Raums für Gesundheitsdaten (EHDS) orientieren. Der Datenschutz bleibt eine Hürde für die konsequente Nutzung der ePA, da in dieser momentan entweder alle Daten verfügbar sind oder gar keine.

„Der Roll-out der elektronischen Patientenakte ist ein erster Schritt zu mehr Patientensicherheit und eine wichtige Leitplanke. Bildet die ePA jedoch Krankheiten und Behandlungsmethoden nur unvollständig ab, besteht die Gefahr, dass medizinisches Personal und Versorgungseinrichtungen die Daten aus Gründen des Haftungsrechts nicht ernst nehmen“, mahnt Mielert. Sowohl die Etablierung und Weiterentwicklung der ePA im Konkreten als auch das gesundheitspolitische Handeln der zukünftigen Bundesregierung im Allgemeinen müssen sich an der Sicherheit von Patientinnen und Patienten als zentralem Ziel orientieren.

 

Über das Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS): Vertreter*innen der Gesundheitsberufe, ihrer Verbände, der Patientenorganisationen sowie aus Industrie und Wirtschaft haben sich im Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS) zusammengeschlossen, um eine gemeinsame Plattform zur Verbesserung der Patientensicherheit in Deutschland aufzubauen. Zusammen entscheiden und tragen sie die Projekte und Initiativen des Vereins. Das APS wurde im April 2005 als gemeinnütziger Verein gegründet. Es setzt sich für eine sichere Gesundheitsversorgung ein und widmet sich der Erforschung, Entwicklung und Verbreitung dazu geeigneter Methoden. Patienteninformationen und Handlungsempfehlungen entstehen beim Aktionsbündnis Patientensicherheit durch Erarbeitung in ehrenamtlich tätigen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Patientensicherheitsthemen, aus der Praxis für die Praxis, und bilden das Herzstück der Arbeit. Die Kampagne #DeutschlandErkenntSepsis hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit initiiert und betreibt sie in Kooperation mit seinen Partnern. Informationen finden Sie unter www.aps-ev.de.

 

Pressekontakt:
Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS)
Franziska Wenk
Alte Jakobstraße 81
10179 Berlin
Tel. +49 (0)30 36 42 81 6-27
presse@aps-ev.de
www.aps-ev.de

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