Presse

14.09.2021

Aktionsbündnis Patientensicherheit fordert: Patientensicherheit muss auf die politische Agenda – jetzt!

Berlin, 14. September 2021 – Am 17. September 2021 begeht die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum
dritten Mal den World Patient Safety Day – ein Datum, das mit den seit 2015 ausgerufenen internationalen
Aktionstage zur Patientensicherheit auf das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. (APS) zurückgeht. Wenige Tage vor der Bundestagswahl forderte das APS auf einer Online-Pressekonferenz mit allem Nachdruck
die Aufnahme von Patientensicherheit als zentrales Entscheidungskriterium auf die politische Agenda der
nächsten Regierungskoalition. Ein Blick in die Wahlprogramme der meisten Parteien ließe Stand heute die
Berücksichtigung von Patientensicherheit vermissen. Bliebe es dabei, werden laut der Expertinnen und Experten einmalige historische Chancen vertan, die Lehren aus der Corona-Pandemie und den Umbruch des
Gesundheitswesens im Zuge der Digitalisierung im Interesse einer sicheren und für alle Beteiligten respektvollen Versorgung zu nutzen.

Nichts hat so große Auswirkungen im Gesundheitswesen, menschlicher und auch finanzieller Art, wie das Bemühen um mehr Patientensicherheit. 15 Prozent aller Aktivitäten und Kosten im Krankenhaus fließen in die
Behebung von Schäden aufgrund unzureichender Patientensicherheit, so hat die OECD bereits vor Jahren ermittelt. Es ist mehr als lohnenswert und bietet einzigartiges Potential, gleichzeitig den Interessen der Patientinnen und Patienten, der Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Gesellschaft zu entsprechen, und kann
auch nur von wirtschaftlichem Interesse sein, den präventiven Einsatz der Patientensicherheit zu verfolgen und
alles zu tun, um vermeidbare unerwünschte Ereignisse zu verhindern. Entsprechend ruft der Verein alle Akteure im Gesundheitswesen auf, Patientensicherheit in ihren Strukturen zu verankern und ihre Entscheidungen
daran auszurichten.

„Patientensicherheit muss wesentliches Entscheidungskriterium in allen Organisationen und Einrichtungen des
Gesundheitswesens sein. Damit das passiert, muss die Politik ein klares Signal setzen und das Primat der Patientensicherheit im kommenden Koalitionsvertrag niedergelegt werden,“ sagt die Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit, Dr. med. Ruth Hecker zum Welttag der Patientensicherheit am 17. September.
„Deutschland kann sich weder die Kosten noch die gesundheitlichen und persönlichen Folgeschäden bei Betroffenen wie Mitarbeitenden im Gesundheitswesen aufgrund von mangelnder Patientensicherheit leisten!
Wenn wir ein nachhaltiges, resilientes Gesundheitswesen wollen, müssen wir jetzt handeln.“

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