Reduzierung von 5 schweren Patientensicherheitsproblemen in 5 Ländern über 5 Jahre
Das High 5s-Projekt wurde im Jahr 2006 von der World Health Organization (WHO) initiiert, um beim weltweit relevanten Thema Patientensicherheit aktiv zu werden. Die Bezeichnung „High 5s“ leitet sich von der ursprünglichen Intention des Projekts ab, nämlich die Reduzierung von 5 schweren Patientensicherheitsproblemen in 5 Ländern über 5 Jahre.
Die in jedem Land projektdurchführende Organisation wird als Lead Technical Agency (LTA) bezeichnet. In Deutschland ist die „LTA Germany“ eine operationelle Einheit aus dem Ärztlichen Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) und dem Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. (APS).
www.forum-patientensicherheit.de/high5s
Auf der Homepage des KH-CIRS-Netzes D können Sie Ereignisse berichten, von denen Sie glauben, dass auch andere daraus lernen können. Bitte berichten Sie so genannte Beinahe-Schäden, also Ereignisse, bei denen der Patient/die Patientin letztendlich keinen Schaden genommen hat.
Das Berichtssystem veröffentlicht Fälle des Monats mit begleitenden Kommentaren und Tipps zur Vermeidung von fehlerhaften Ereignissen sowie als „alerts“ dringende Warnhinweise. Auf diese Weise leistes das Krankenhaus-CIRS-Netz-Deutschland einen Beitrag zur Förderung der Patientensicherheit im Krankenhaus. Inzwischen – Stand Juni 2012 – sind 90 Berichte eingegangen und 12 Fälle des Monats sind veröffentlicht worden.
Ärztliches Zentrum für Qualität in der Medizin – technische Umsetzung
TiergartenTower
Straße des 17. Juni 106-108
10623 Berlin
Andrea Sanguino Heinrich, MPH, Ärztin
Leitung des Bereichs CIRS
Tel: +49 (0)30 / 4005-2504
Fax: +49 (0)30 / 4005-27-2542
Email: KH-CIRS@azq.de
Internet: www.kh-cirs.de
Das vom Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. und der medizinischen Fakultät der Universität Bonn gegründete Institut für Patientensicherheit (IfPS) führte im März und April 2010 eine systematische Befragung aller deutschen Krankenhäuser zum Einführungsstand des klinischen Risiko-Managements durch.
Das Projekt ist inzwischen in der Detailauswertungs- bzw. Publikationsphase. Ein Abschlussbericht (2012) mit allen deskriptiven Ergebnissen dieser Befragung mit insgesamt 484 teilnehmenden Krankenhäusern steht zum Download zur Verfügung.
Zum einen sollte erstmalig eine detaillierte nationale Erhebung in deutschen Krankenhäusern (über 50 Betten, Betriebsstättenebene, inkl. psychiatrischer Kliniken) zum Einführungsstand des klinischen Risiko-Managements stattfinden.
Zum anderen sollte die Weiterentwicklung der Krankenhäuser auf diesem Gebiet dadurch gefördert werden, dass jedes teilnehmende Haus auf Wunsch einen individuellen Report erhielt, aus dem der eigenen Stand im Vergleich zu Häusern von ähnlicher Größe und Versorgungstyp hervorgeht.
Neben dem Aktionsbündnis Patientensicherheit haben 2010 renommierte Organisationen wie die Bundesärztekammer, der Deutsche Pflegerat und die Deutsche Krankenhausgesellschaft zur Beteiligung an der Studie aufrufen. Von März bis Juni 2010 fand die Befragung in drei Erhebungswellen statt. Das IfPS hat in diesem Vorhaben mit dem Deutschen Krankenhausinstitut e.V. (DKI) zusammengearbeitet, das als Vertrauensstelle für die befragten Krankenhäuser fungierte und dem einzig die genaue Identität der teilnehmenden Krankenhäuser bekannt war.
Das in dem Projekt eingesetzte Instrument (siehe Anhang im Abschlussbericht) fragte in Anlehnung an einen Fragebogen, den die ETH Zürich und die Hochschule Luzern –Wirtschaft 2007/2008 in der Schweiz für eine dortige nationale Erhebung entwickelt haben, auf detailliertem Niveau nach den Strategien, Zielen und Strukturen des kRMs
Das Projekt wurde dem APS e.V. vom AOK-Bundesverband im Rahmen der Förderung des Instituts für Patientensicherheit in Auftrag gegeben und finanziert.
Institut für Patientensicherheit der Universität Bonn
Stiftsplatz 12, 53111 Bonn
Tel.: +49 / 30 / 346 46 2226
Auf die Initiative der „Patient Safety and Quality of Care Working Group“ (PSQCWG) hin wurde ein vorläufig auf 2,5 Jahre Laufzeit befristetes und von der EU-Kommission und von der EAHC (European Agency for Health and comsumers) gefördertes Projekt – „European Union Network for Patient Safety“ (EUNetPaS) – auf den Weg gebracht, das sich auf die Förderung von Maßnahmen zur Steigerung der Patientensicherheit in den EU-Ländern konzentriert (Laufzeit Februar 2008 bis Juli 2010).
Basis der Arbeit des Projektes EUNetPaS ist die Vernetzung der Akteure mit dem Ziel, den Informationstransfer zwischen den EU-Ländern zu fördern und Möglichkeiten des Länder-übergreifenden aktiven Voneinander-Lernens zu schaffen. Alle 27 EU-Mitgliedsstaaten bringen ihre Informationen und Erfahrungen mit Aktivitäten im Bereich Patientensicherheit ein und arbeiten gemeinsam an Empfehlungen und Lösungsvorschlägen zu den Themen
Außerdem ist es Ziel des Projektes, dass in jedem der 27 Mitgliedstaaten ein nationales Netzwerk aufgebaut wird, in dem sich die Ansprechpartner in den Ländern zusammen schließen und die Informationen so gebündelt und leichter für alle Interessierten zur Verfügung gestellt werden können.
Zwischenzeitlich sind in folgenden Ländern – neben dem APS in Deutschland als Vorreiter – nationale Netzwerke und Plattformen mit dem Fokus auf Patientensicherheit aufgebaut worden:
Alle Informationen, die über dieses Projekt EU-weit generiert werden, sollen im Jahr 2010 über die Projekthomepage www.eunetpas.eu bereitgestellt werden.
Als zentraler Ansprechpartner für Deutschland ist das APS als sogenannter „National Contact Point“ an EUNetPaS beteiligt. Die operative Umsetzung der Projektarbeit hat die Ärztekammer Berlin als Projektpartner übernommen. Die inhaltliche Beteiligung am Projekt beschränkt sich auf das Thema Aus-, Fort- und Weiterbildung für Patientensicherheit.
Als aktueller Stand (Dezember 2009) bezogen auf diesen Themenschwerpunkt lässt sich zusammenfassen, dass der langwierige Prozess der Erstellung einer Entwurfsfassung einer sogenannten „Guideline“ im Januar 2010 abgeschlossen sein wird. Die „Guideline“ erhebt den Anspruch, relevante Eckpunkte zu definieren, die praktische Hilfestellung bei der Konzeption, Durchführung, Evaluation und Auswahl von Aus-/ Fort- und Weiterbildungsangeboten geben.
Im Frühjahr 2010 wird die „Guideline“ einer auf die Projektbeteiligten bezogenen Konsultations- und Kommentierungsphase unterzogen.
Als positives Zwischenfazit von EUNetPaS lässt sich feststellen, dass sich alle EU-Mitgliedsstaaten aktiv einbringen und Strukturen für einen Wissenstransfer – wer macht was und wie in Europa? – aufgebaut werden.