Presse

16.02.2023

Am 16. Februar 2023 titelt die BILD-Zeitung: „Neue Schock-Zahlen aus Arztpraxen, Kliniken, Pflegeheimen. Jeden Tag 300 Mal Medizin-Pfusch“.

Vorweg dazu: Wie hoch die Zahlen wirklich sind, ist in Deutschland nicht bekannt. Ob es wirklich 100.000 Behandlungsfehler im Jahr in Deutschland sind, bleibt offen mit Fragezeichen. Sicher ist, dass da, wo Menschen arbeiten, Fehler passieren. „Wir finden es gut, auf das Thema aufmerksam zu machen, allerdings wollen wir nicht skandalisieren“, betont Dr. Ruth Hecker, Vorsitzende des Aktionsbündnis Patientensicherheit.

„Warum wir nicht skandalisieren wollen? Im Gesundheitswesen arbeiten Menschen und Menschen machen Fehler und meistens liegen diese Fehler nicht in der Fachlichkeit des medizinischen Personals, sondern in der Organisation, im Prozess selbst. Medizinische Behandlungsprozesse sind sehr komplex. Es gilt, diese Fehler zu analysieren und die fehlerbeeinflussenden Faktoren abzustellen, damit sich die Fehler nicht wiederholen und wiederholt zu Patientenschäden führen!“, sagt Hecker.

Die Unbekannte in den Behandlungsfehler-Zahlen liegt in der so genannten Haftungslücke/“ligitation gap“ begründet (Schrappe, APS-Weißbuch Patientensicherheit, 2018). Es gibt eine Lücke zwischen den passierten Vorfällen und den gemeldeten Ereignissen.

Laut dem APS-Weißbuch Patientensicherheit (S. 331) liegen die folgenden Zahlen vor:

  1. 20 Millionen Krankenhauspatienten im Jahr
  2. Unerwünschte Ereignisse (UE): zwischen 5% und 10% (ein – zwei Millionen Menschen)
  3. Vermeidbare UE: zwischen 2% und 4% (400.000 – 800.000)
  4. Behandlungsfehler bei 1% (200.000 Ereignisse)
  5. vermeidbare Mortalität bei 0,1% (20.000 Patienten)

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